Nachberichte zur Sammelabschiebung vom Juli 2018

Insgesamt 69 Personen wurden abgeschoben, alles Männer, davon 51 aus Bayern, davon 5 Straftäter.
Aus Bayern wurden Schüler, Auszubildende, Kranke sowie langjährig Arbeitende abgeschoben.

Pressemeldung des Bayrischen Innenministers vom 4.7.2018

 


Wer saß auf Abschiebeflug 14 nach Afghanistan: Bisher bekannte Beispiele – Thomas Ruttig, 6.7.2018

Bemerkenswert die Abschiebung trotz Suizidversuchs aus Ulm-Elchingen. Ähnliche Fälle siehe den folgenden Artikel bei Herrn Ruttig, „Lieber tot als zurück“.

14. Abschiebung nach Afghanistan mit 69 Personen die bisher größte – Thomas Ruttig, 4.7.2018

Aktualisiert: Vor 14. Abschiebung: Bayern verschärft Hardline-Kurs gegenüber Afghanen – Thomas Ruttig, 2.7.2018

Meinungsstark, aber faktenarm: Abschiebepolitik zu Afghanistan – Pro Asyl, 3.7.2018

 


Air Bavaristan: Bayern kennt bei Abschiebung keine Grenzen – PM Bayerischer Flüchtlingsrat, 4.7.2018

Wir erleben den Einbruch einer von Orban inspirierten Abwehrpolitik in Bayern. Setzt Bayern sich mit dieser Politik durch, zerstört dies das ohnehin fragile gemeinsame Europäische Asylsystem und gefährdet die Freizügigkeit im Schengenraum.

CSU räumt ab – Schüler und kranke Afghanen sind oben auf der Liste – PM Bayerischer Flüchtlingsrat, 3.7.2018

Dass hier gut integrierte Jungen und Männer aus ihren sozialen Beziehungen gerissen werden, dass es Gefahr und Unsicherheit sind, die sie im Falle einer Abschiebung nach Kabul erwarten, dass Kranke nach einer Abschiebung keine Chance auf eine Behandlung haben werden – all dies spielt bei Innenministerium und Ausländerbehörden keine Rolle.

In einem Fall wurde die Abschiebehaft damit begründet, dass die Person versucht hat, eine Arbeits- und Ausbildungserlaubnis zu erhalten. Dies sei laut ZAB Oberbayern ein „eindeutiges Zeichen“, dass die Person nicht freiwillig ausreisen wolle. Die ZAB hatte die Genehmigung der Ausbildung vorher ein halbes  Jahr lang verschleppt:

Abschiebung statt Ausbildung – PM Bayerischer Flüchtlingsrat, 2.7.2018

Bemühungen um einen Ausbildungsplatz als Grund für Abschiebehaft zu nennen, hat eine neue Stufe behördlichen Zynismus erreicht

Abschiebung trotz Stelle: „Man kommt sich hilflos vor“ – Süddeutsche, 4.7.2018

Wir können es nicht nachvollziehen, dass er die Ausbildung bei uns nicht antreten darf.

 


Abschiebeflug in Kabul angekommen – Neues Deutschland, 4.7.2018

69 Afghanen mit Sammelflug abgeschoben – Zeit, 4.7.2018

Bund und Länder haben ungewöhnlich viele abgelehnte afghanische Asylbewerber auf einen Schlag abgeschoben. Die Behörden in Kabul sind darüber verärgert.

Abschiebeflug erreicht Afghanistan – n-tv, 4.7.2018

„Die CSU ist von allen guten Geistern verlassen“ – Frankfurter Rundschau, 4.7.2018

Erneut Abschiebung in den Krieg? – Junge Welt, 3.7.2018

 


Neues aus dem friedlichen Afghanistan:

https://twitter.com/gaborhalasz1/status/1014080668815458304

Ein Tagesschau-Reporter meldet aktuell:
Rawail Singh, ein Künstler des Kabuler „Art Lords“-Kollektivs (kurz erwähnt hier), starb bei einem Anschlag.
Sikhs and Hindus Bear Brunt of Latest Afghanistan Suicide Attack – NY Times, 1.7.2018
Bomb Rattles an Afghan Minority So Small ‘No One Is a Stranger’ – NY Times, 2.7.2018

 

Vertraulicher Afghanistan-Bericht: Bedrohung durch Taliban und IS bleibt – tagesschau, 1.6.2018

Afghanische Flüchtlinge: Opfer der Abschreckungsstrategie – Pro Asyl, 22.5.2018