Über (gescheiterte) Abschiebungen

Kürzlich waren wieder die „ineffizienten Abschiebungen“ ein Thema in den Medien. So klagten bayerische Polizisten über die hohe Arbeitsbelastung, die mit angeordneten Abschiebungen einhergeht – und häufig „umsonst“ sei, wenn die Abschiebung dann doch nicht klappt.

Bayerische Polizisten klagen über Abschiebe-Dienste – BR, 27.2.2019
Abschiebungen sorgen für großen Frust bei der Polizei – Augsburger Allgemeine, 28.2.2019

Das Problem lässt sich aber nicht vereinfachen. Viele Abschiebungen werden rechtswidrig angeordnet, manchmal können diese dann noch in letzter Sekunde verhindert werden:
Die Schicksale hinter den Zahlen – warum Abschiebungen scheitern – Pro Asyl, 26.2.2019

Abschiebungen scheitern aus verschiedenen Gründen. In der öffentlichen Debatte wird nur über Untertauchen und Widerstand diskutiert, wobei es auch andere, gute Gründe gibt. Der Blick auf den Einzelfall zeigt die Komplexität des Themas, dem nicht einfach durch immer neue Gesetzesverschärfungen begegnet werden kann.

Schon vor Jahren hat Pro Asyl das Thema aufgegriffen:
Konsequent abschieben? Eine Kritik der „Vollzugsdefizit“ – Propaganda – Pro Asyl, 3.6.2016

Wie inhuman Abschiebungen häufig verlaufen, ist in diesem Artikel anhand von zehn Beispielen zusammengetragen:
So sieht Merkels »nationale Kraftanstrengung« Abschiebung in der Praxis aus – Pro Asyl, 21.12.2018

Anfang 2017 hat die Bundeskanzlerin den rechten Scharfmachern das Wort geredet und eine »nationale Kraftanstrengung« bei Abschiebungen angekündigt. Mittlerweile ist klar: Es ist nicht nur der Begriff, der brutal klingt und an dunkle Zeiten erinnert, es sind auch die Methoden in der Realität.